Neubau Mensa und Speisenversorgung Greifswald am Berthold-Beitz-Platz
Nichtoffener Wettbewerb
STÄDTEBAU
Der auf ein Quadrat konzentrierte Baukörper ordnet das heterogene städtebauliche Umfeld mit einfachsten Mitteln – Bezug auf eine Mitte An den Seiten des Quadrats bilden sich typische und deshalb im Gedächtnis haftende Räume – Wiedererkennbarkeit, Orientierung Die unterschiedliche Ausgestaltung der Außenräume verknüpft das Bauwerk mit seiner Umgebung und wertet sie auf .Die Wasserfläche, welche das vorhandene Bassin ergänzt, gibt der Cafeteria ihre besondere Note.
Im Wesentlichen aber antwortet sie vervollständigend auf die Kreisform des Berthold-Beitz-Platzes und gibt ihm räumlichen Sinn. Die brückenartige Situation zwischen den beiden Wasserbecken leitet den Zugang zum Klinikum mit einem charakteristischen Bild ein. Der dort entstehende Platz gibt dem Eingang zur Mensa Gewicht, gewinnt aber umgekehrt durch die Betriebsamkeit einkehrender Mensagäste selbst an Bedeutung. Der baumbestandene Platz im Süden des Quadrats bildet ähnlich wie der Berthold-Beitz-Platz ein wenn auch ihm nachgeordnetes Einfallstor in das Gebiet um das Klinikum.
Ganz besonders eröffnet er die Möglichkeit einer attraktiven Erweiterung des Speisesaals unter schattigen Bäumen. Anstelle eines offenen, räumlich nur begrenzt wirksamen Parkplatzes wird ein Parkdeck vorgeschlagen, das diesem Platz auf seiner Südseite mit einer bewachsenen Mauer Halt gibt. Aller Erfahrung nach wäre das Mehr an Einstellplätzen durchaus zu gebrauchen. Dem Grünbereich der offenen Bebauung im Westen gibt die neue Mensa mit ihrer geradlinigen Front einen klaren Abschluss. Es liegt nahe, an dieser Seite, wo ein Bezug zum Außen nicht zwingend erscheint, die Anlieferung zu führen. Es entspricht dem Konzept wirtlicher und einladender Räume, die Anlieferung unterirdisch abzuwickeln und damit Belästigungen für Auge, Nase und Ohr zu vermeiden.
ENTWURF
Die Kompaktheit des Grundrisses, in dem das Foyer und alle Gasträume rings um einen Kern (Küche, Ausgabe, Personalräume, Verwaltung) angelagert sind, kommt dem Bedürfnis von Gästen und Produktion nach reibungsloser Bewirtung gleichermaßen entgegen – Übersichtlichkeit und kurze Wege. Mit dem geschützten, intimen Innenhof hat auch das Restaurant seinen typischen Freiraum – Private Atmosphäre. Trotz des relativ geringen Fensteranteils von ca. 50 % gehen Innen und Außen eine intensive Beziehung ein – Gastliche Offenheit. Damit es als Mittelpunkt des Campus wirksam werden kann, wird dem Bauwerk ein auf wenige Mittel reduziertes, einprägsames Erscheinungsbild gegeben – Anspruch. Das Gewebe aus mattem, changierendem Edelstahl übernimmt verschiedene wichtige Aufgaben. Es zieht zum einen die Baumasse gestalterisch zusammen und gibt ihr dadurch zusätzliches Gewicht. Zum anderen übernimmt es mit dem integrierten Sonnenschutz und als Träger der Photovoltaikanlagen technische Aufgaben. Als ein Schleier veredelt es außerdem den Eindruck der äußerst sparsam mit farbiger Folie bespannten massiven Fassadenabschnitte – Symbiose von Technik und Architektur. Die einfache Geometrie und die Kompaktheit des Gebäudes sind die grundlegende Voraussetzung für einen sparsamen Energiehaushalt - Schutzfunktion.