1. Preis Realisierungswettbewerb 1999
Bauherr Objektgesellschaft Kongresszentrum Neue Terrasse Dresden
Planung 2000 - 2003
Bauzeit 2001 - 2004
LPH 1-5, 6-8 künstlerische Oberleitung
BGF 27.800 m²
Bausumme 75 Mio. EUR
Die Schönheit Dresdens erwächst aus dem harmonischen Miteinander von Natur und Geist. Natur in Form der Elblandschaft, die das Weichbild der Stadt durchzieht, Geist in Gestalt des kunstvollen barocken Stadtbildes, das den Fluss begleitet. Der Bauplatz „Neue Terrasse“ liegt am Beginn der das Stadtzentrum prägenden Elbbiegung und bietet einen beeindruckenden Blick auf die historische Silhouette der Dresdener Altstadt, das japanisches Palais, Staatskanzlei und Augustusbrücke. Schon im Wettbewerbsentwurf von Storch + Ehlers wurde das Motiv der „neuen“ Terrasse direkt architektonisch umgesetzt und mit der ansteigenden Schräge das westliche Ende der Innenstadt deutlich markiert.
So bildet das Kongresszentrum „Neue Terrasse“ – so der ursprüngliche Name - ein städtebauliches Gegenüber zu den Brühl´schen Terrassen. Geschwungenen Linien, die ein wesentliches gestalterisches Element Innen wie Außen darstellen, stehen als Metapher für die Schwingungen des Stromes in der Stadt und inszenieren die Verbindung von Natur und Architektur - so wird das Gebäude unverwechselbar mit dem Ort verbunden Die Erschließung über die zur Innenstadt geneigte Terrasse wurde als Leitidee gewählt, um das prächtige Dresdener Stadtbild – nun vervollständigt durch die wieder hergestellte Kuppel der Frauenkirche - zu inszenieren. Von hier, aus dem hoch liegenden Eingangsfoyer, bietet sich eine vollständige Rundsicht auf Elblandschaft und Stadt. Zudem ermöglicht die Mittellage des Eingangsfoyers kurze Wege zu den einzelnen Veranstaltungsbereichen und hat den Vorteil der kreuzungsfreien Anbindung aller Säle an Küchen und Nebenräume auf gleicher Ebene. Die großen Kongresssäle liegen unterhalb, der Konferenzbereich oberhalb der mit 4,4% sanft ansteigenden Terrasse. Die mit Naturstein belegte und nur mit kubischen Oberlichtern möblierte Fläche hat eine Grundfläche von 150 x 59m und wird über eine breite Freitreppe erschlossen. Von außen stellt sich das Gebäude als eine Staffelung von weit auskragenden Platten mit dazwischenliegenden Glasfassaden dar.
Städtebauliche Bezüge zum Sächsischen Landtag und denkmalgeschütztem Erlweinspeicher werden durch die leichte Verdrehung der Platten erreicht. Betritt man das Kongresszentrum, so gelangt man in das Terrassen-Foyer, sandgrauer Muschelkalk wie Außen, dunkle Holzeinbauten, Stahl und Glas bestimmen die Raumatmosphäre. Nichts soll von der großartigen Aussicht auf Elbe und Stadt ablenken. Unterhalb der Terrasse liegt ein weiteres Foyer mit Garderoben, das durch eine gläserne Wand, die die akustische Trennung und die Führung der Abluft übernimmt, von den Sälen abgetrennt ist. Durch dunkelrot lackierte Holztüren gelangt man in die durch Mobilwände zusammenschaltbaren Kongresssäle, die sich mit ihren Glasfassaden zur Elbe hin orientieren. Im Großen Saal (~1800 Personen) wurde eine wandlungsfähige Szenenfläche eingebaut, die auch große Theater- und Konzertveranstaltungen ermöglicht. Die oberhalb der geneigten Terrasse liegende Konferenzebene orientiert sich zur Stadt hin. Zur Klimaregulierung wurden die an der Decke hängenden Betonfertigteile mit Kühlschlangen ausgelegt. Eine Tiefgarage mit 260 Stellplätzen sowie ein unterirdischer Übergang zum Hotel im Erlweinspeicher vervollständigen das Haus.