Anerkennung
Neubau eines Bildunghauses im Rahmen des Konzeptes „Bildungscampus am Klieversberg“. Die wesentlichen Bildungs- und Informationsdienstleistungen der Stadt werden unter einem Dach untergebracht und vernetzt. Zwischen den vier Institutionen, die den Neubau beziehen werden (Stadtbibliothek, Medienzentrum, Volkshochschule, Neue Schule Wolfsburg Sekundarstufe II), entstehen dabei die größtmöglichste räumlichen und institutionellen Synergien.
Städtebau
Der Baukörper für das neue Bildungshaus präsentiert sich als übergeordneter Solitär in Sichtachse der Schillerstrasse. Die unterschiedlichen Gebäudestrukturen der Nachbarbebauung zusammenführend, wirkt das neue Haus durch Verweben mit dem Landschaftsraum des Klieversberges wie ein vermittelndes Gelenk zwischen Stadt und Park. Das Erscheinungsbild dieses besonderen Hauses wird einerseits durch die selbstbewusste Präsenz im Stadtraum geprägt, andererseits entsteht durch die großzügig, offene und dennoch kompakte Bauform ein zeichenhaftes, Identität stiftendes Gebäude, das Menschen zum kommunikativen Lernen einlädt.
Konzept
Individualisierung, informelle Kommunikation und informelles Lernen, Schnittstellenkompetenzen und Synergieeffekte sind Schlagworte unserer sich rasant verändernden Gesellschaft geworden: Wir sind mobil, vernetzt und neugierig. Der Anspruch, ein prototypisches Bildungshaus zu entwerfen, ist klar: Die Architektur muss nicht nur darauf reagieren, sie muss die räumlichen Voraussetzungen schaffen, in denen der Mensch agiert und agieren lernt. Dafür müssen räumliche Kodierungen überdacht, neue räumliche Differenzierungen und Zusammenhänge entwickelt werden.
Das Raumprogramm, das mit der Idee des „Marktplatzes“ schon synergetische Momente integriert, setzen wir einer weiteren „Destillation“ aus: weg von einer akteursbezogenen Architektur (VHS, SEK II, etc.) zu einer aktionskodierten (Lesen, Besprechen, Aktiv/Kreativ werden). Vom Marktplatz aus – unter einem großen Luftraum gelegen, der sofortige Orientierung im Haus ermöglicht – leitet das Haus in einer Bewegung gleichzeitig als „gebaute Landschaft“ mit einer großzügig bespielbaren Topographie Richtung Park in die unterirdische Bibliothek hinab und auf die oberirdischen Unterrichts-/Verwaltungszonen hinauf. Die beiden Bereiche verzahnen sich durch vertikale, programmatisch wichtige Kerne:
Als Essenz des Gebäudes verbindet der „Kreativturm“ im sprichwörtlichen Zentrum des Gebäudes die beiden Bereiche: Als logische Folge aus Lesen und Lernen steht hier das eigene Agiere im Vordergrund: Werkstätten, Ateliers, Labore und Musikräume aller Akteure treffen aufeinander und präsentieren geschlossen die Vielfalt und Bandbreite der Institutionen. Dabei interagiert er intelligent mit seiner direkten Umgebung: So hat das Malatelier beispielsweise Zugang zur Dachterrasse, die Studiobühne ist mit dem Veranstaltungsbereich im EG koppelbar(Technik und Flügel können geteilt werden). Über den Turm erfolgt auch die abendliche, separate Erschließung der Funktionen, z.B.: der Übungsräume, des Tonstudios, der Sky-Bar.