1.Preis Realisierungswettbewerb
Bauherr: Landkreis Gifhorn
Planung/Bauzeit: 1975 - 1977
BGF: 4.300 m²
Bausumme: 3,6 Mio Euro
Erläuterungen
"Die typische Landschaft der norddeutschen Tiefebene zwischen Harz und Heide, nämlich weite, ebene Wiesen, deren Entwässerungsgräben Baumgruppen folgen, die sich wie durchsichtige Kulissen hinter- und nebeneinander schieben, das Gesichtsfeld begrenzt durch kleine Waldstücke und zwischen Baum- und Strauchwerk hindurchschimmernde Ziegeldächer der Ortschaften, bestimmen auch den Charakter des Schulgrundstücks.
Diese Landschaft ist sehr empfindlich gegen äußere Eingriffe. Kubische Bauten städtischer Prägung mit starken Helligkeitskontrasten zerstören die Einheit dieses Landschaftsbildes." Daher entschlossen wir uns, Bauformen für die Schule zu übernehmen, die hier beheimatet sind: hausartige Einheiten, geneigte Dächer, die sie als selbständige Abschnitte ablesbar machen. Die Baugruppe lehnt sich an eine vorhandene Hügel- und Waldkante an, mit der sie durch Ergänzungspflanzungen auf der Nordseite verbunden wird. In der Gestaltung der Einzelheiten wurde neben der Wahl möglichst natürlich erscheinender Baustoffe drauf Wert gelegt, baukonstruktive Zusammenhänge sichtbar und begreifbar zu machen.
Beispielsweise zeigen außenstehende Holzstützen, Pfetten und Sparren Tragen und Lasten der Holzkonstruktion. Außen und Innen sind nicht nur durch eine körperlose dünne Glashaut abgetrennt, sondern durch die diaphane Räumlichkeit von Fassadenelement, Konstruktion und Dach entsteht eine Übergangszone, die die Außenwelt gewissermaßen auf Distanz hält und so die Schutzfunktion vermittelt.